Kapitel 1

Ich taumelte zurück, bis ich mit meinem Rücken gegen meinen Kleiderschrank stieß, der daraufhin gefährlich wackelte. Was zur Hölle …? Mit meiner rechten Hand kniff ich mir in den Arm, bis es richtig wehtat und ein roter Fleck meine Haut zierte. Doch nichts geschah und ich wachte nicht auf … Stattdessen beobachtete ich, wie der Fleck innerhalb von Sekundenbruchteilen wieder verschwand. Es sah aus, als wäre nie etwas gewesen. Allerdings war das unmöglich, denn die Verletzung, die ich mir zugefügt hatte, hätte mindestens ein paar Stunden auf meinem Arm bleiben müssen, aber es war nichts mehr zu sehen.

Aus einem Impuls heraus lief ich zu meinem Schreibtisch und suchte nach meinem Brieföffner. Er war scharf und spitz, die perfekte Waffe. Als ich ihn fand, rammte ich ihn ohne zu zögern in meinen Arm, bis Blut aus der Wunde trat. Es tat einen Moment lang höllisch weh, dann stoppte der Blutfluss. Ich nahm das Handtuch, das über der Stuhllehne hing, und wischte das Blut von meinem Arm. Die Wunde hatte sich vollständig geschlossen.

Das hier war nicht real. Es konnte unmöglich die Wirklichkeit sein. Ich wollte aus diesem Albtraum aufwachen, weshalb ich es immer wieder versuchte. Ich stach mir mehrmals in den Arm, nur um zu beobachten, wie sich die Wunde innerhalb weniger Augenblicke von allein wieder schloss.

Das konnte nicht real sein. So etwas wie physische Unverwundbarkeit gab es nicht. Vampire waren nicht real, ein Fantasieprodukt, das sich in den Gehirnen verschiedener Schriftsteller entwickelt und festgesetzt hatte. Es gab sie nicht! Und erst recht war ich kein Teil von ihnen!

Ich war der Verzweiflung nahe, denn alles an mir deutete auf das Gegenteil hin. Die enorme Kraft, die ich aufgewiesen hatte, als ich die Flasche auf das Nachtschränkchen gestellt hatte und sie dabei zerplatzt war, der Kleiderschrank, der gewackelt hatte, als ich dagegen gestoßen war, meine übernatürlich scharfe Sicht, die gefährlichen Augen … meine Zähne …

Auf einmal fesselte etwas anderes meine Aufmerksamkeit. Ich hörte Schritte auf dem Flur. Klar und deutlich vernahm ich jede einzelne Bewegung, jedes Geräusch, das die Füße meiner Mitbewohnerin machten.

«Lexie?», rief Allison durch die Tür. «Ist alles in Ordnung?» Ein weiterer Sinn verstärkte sich. Mein Geruchssinn nahm abermals diesen salzigen Duft wahr … Ein Verlangen erwachte in mir, Verlangen nach Blut.

«Ja, mir geht’s gut. Ich bin nur aus dem Bett gefallen!», presste ich hervor und war erleichtert, dass wenigstens meine Stimme noch nach mir klang. Allerdings kostete es mich enorme Anstrengung, normal zu klingen, da ihr Geruch mich buchstäblich rasend machte. Ich musste mich beherrschen, das Knurren nicht herauszulassen, das sich in meiner Kehle aufbaute.

«Kann ich reinkommen?», fragte sie und drückte die Türklinke herunter. Ich konnte hören, wie sich die einzelnen Stifte im Schloss bewegten, sodass die Tür gleich aufgehen würde. Allerdings konnte ich nicht riskieren, dass Allison diesen Raum betrat. Sie durfte mir nicht zu nahe kommen oder irgendetwas von dem sehen, was in den letzten Minuten geschehen war – vor allem nicht, dass ich über und über mit meinem eigenen Blut besudelt war. Sein Duft steigerte die Lust, jemanden anzufallen um ein Vielfaches. Ich wollte sie nicht angreifen, aber ich wusste nicht, ob ich dies tatsächlich verhindern konnte.

Blitzschnell bewegte ich mich zur Tür, lehnte mich dagegen und schloss diese von innen ab. «Nein, sorry», murmelte ich. «Ich … ähm … hab nichts an.» Mit der freien Hand schlug ich mir gegen die Stirn. Als ob sie das aufhalten würde … Gleichzeitig fragte ich mich, wie lange die Tür noch als sichere Barriere zwischen Allison und mir stehen würde. Da ich ihr physisch näher und ihr Geruch dadurch stärker war, konnte ich fühlen, wie sich meine Sicht verschärfte und meine Eckzähne weiter aus meinem Kiefer traten. Die Augen schließend stand ich an der Tür und zwang mich, die Luft anzuhalten. Wenn ich weiter atmete, würde mich dies in absehbarer Zeit um den Verstand bringen.

Es war ein Kampf, den ich mit mir selber ausfocht. Ein Kampf, bei dem ich mir nicht sicher war, ob ich ihn gewinnen konnte, denn mein Inneres schrie die ganze Zeit nach einem Angriff und das Brennen in meiner Kehle machte die Sache nicht besser. Ich presste mich gegen die Tür, die gleich darauf ein gefährliches Knarren von sich gab.

«Bist du sicher, dass bei dir alles okay ist? Du klingt so seltsam.»

«Du solltest jetzt gehen», knurrte ich durch die Tür. Ich konnte mich nur noch knapp verständigen, ehe meine Sinne die Oberhand gewinnen würden und ich die Tür durchbrechen würde.

«Lexie, du machst mir Angst …», murmelte sie.

«Geh!», brüllte ich, als ich zusätzlich ihre Angst riechen konnte. Dieser Geruch war unverkennbar

Aus der Ferne hörte ich ein Handy klingeln und gleich darauf erklangen eilige Schritte auf dem Flur, die sich von meiner Tür entfernten. Doch es war bereits zu spät. Mit einem Ruck riss ich an der Tür, die sofort aus den Angeln sprang und rannte Allison hinterher. Sie kreischte, als sie mich erblickte. Sie versuchte, sich in ihrem Zimmer einzusperren, doch es gab momentan nichts, das mich aufhalten konnte. Ich sah buchstäblich rot.

Keines der Worte, die sie in ihrer Panik von sich gab, nahm ich wahr. Für mich zählte momentan nur noch der Gedanke, an die rote Flüssigkeit zu gelangen, die in ihren Adern pulsierte.

Ich zertrümmerte die Tür, ignorierte ihren panischen Blick und sprang ihr an den Hals. Meinen Instinkten folgend fand ich sogleich die richtige Stelle und rammte meine Zähne in ihre Haut. Ich konnte nicht mehr klar denken, als ich den dickflüssigen roten Saft in meinem Rachen spürte. Spätestens in diesem Augenblick waren die Gedanken an Allison, die ich fest in meinem Griff hielt, vergessen – für mich zählte nur noch das Blut, welches das Brennen in meiner Kehle löschte.

Ein paar Minuten später hörte Allison in meinen Armen auf zu zappeln. Geschockt ließ ich von ihr ab, woraufhin sie wie ein nasser Sack zu Boden fiel. Die Wunde, die ich ihr am Hals zugefügt hatte, suppte nur noch ein wenig. Ihr Blutdruck war so gut wie nicht mehr vorhanden, lediglich ein schwaches Rinnsal trat aus dem Biss … Das Pochen ihres Herzens, was immer unregelmäßiger geworden war, war kaum noch hörbar.

Eine Pfütze breitete sich unter ihr aus und färbte ihre vormals blonden Haare blutrot.

Ich presste beide Hände auf meinen Mund, als ich realisierte, was ich soeben getan hatte. Ich konnte nicht glauben, dass ich für Allisons kaum noch vorhandene Atmung verantwortlich war. Ihr Herzschlag war nur noch sehr leise und wurde von Sekunde zu Sekunde schwächer.

«Was hab ich getan?», flüsterte ich ängstlich und ließ mich auf die Knie fallen. Ich griff nach ihrer Hand, die sich eiskalt anfühlte. Ich wippte hin und her und hatte keine Ahnung, was ich tun sollte. Tränen traten in meine Augen und liefen stumm meine Wangen hinab. Ich konnte nicht fassen, was ich getan hatte. «Ich bin ein Monster. Ein abscheuliches Monster!»

«Du bist deinen Instinkten gefolgt. Außerdem wird sie es überleben.» Schlagartig drehte ich mich um und sah ihn in der Tür stehen. Ich kannte ihn nicht.

«Wer bist du und was willst du von mir?», fauchte ich. Wie war er hier reingekommen? Und vor allem, woher wusste er, was ich war?

«Alles schön der Reihe nach», sagte er ruhig nach einem kurzen Zögern und kam ins Zimmer hinein. Er ging neben Allison in die Knie, fügte sich eine kleine Wunde am Handgelenk zu und presste diese auf ihren Mund. Eine winzige Menge seines Blutes geriet in Allisons Kreislauf und schon war zu spüren, dass ihr Zustand sich besserte.

«Du bist wie ich», stieß ich überrascht aus, als ich seine spitzen Zähne und die rote Farbe in seinen Augen sah.

«Ja», nickte er. «Und jetzt müssen wir hier weg», fuhr er fort und stand auf.

«Aber ich kann sie nicht alleine lassen!»

«Mach dir keine Sorgen, ihr wird nichts passieren. Ich habe dafür gesorgt, dass man auf sie aufpasst. Komm jetzt», forderte er mich auf.

«Ich will zuerst wissen, wer du bist. Sonst gehe ich nirgendwohin!» Wütend funkelte ich ihn von meinem Platz aus an.

«Du kannst mich Carter nennen. Aber wir sollten jetzt verschwinden, er ist schon auf dem Weg hierher. Wir haben nicht mehr viel Zeit», erklärte er ruhig und streckte mir seine Hand entgegen. Allerdings schwang eine Gefahr in seinen Worten mit, die mir nicht entging. Zögerlich ließ ich Allisons Hand los und erhob mich langsam. Es ging ihr schon viel besser, weshalb ich mich etwas beruhigte. Ihr Herzschlag hatte sich wieder stabilisiert und ihre Atmung normalisierte sich ebenfalls.

«Wer ist auf dem Weg hierher?», fragte ich und scannte dabei die Erscheinung meines Gegenübers. Carter hatte schwarze kurze Haare, graue Augen, in denen ich immer noch einen Schimmer derselben roten Farbe erkennen konnte, die ich auch in meinen Iris gesehen hatte, und war ganz in schwarz gekleidet.

«Ich erkläre es dir unterwegs. Du hast fünf Minuten, um dich zu waschen und umzuziehen.» Sein Blick glitt an mir herab, woraufhin ich mich selber betrachtete. Meine Kleidung war nicht mehr als solche zu erkennen. Sie war rot gefärbt, alles Rückstände des Blutes.

«Aber …», setzte ich an, doch Carter unterbrach mich.

«Kein Aber. Beeil dich, Alexandra.» Er machte keine Witze, das hörte ich am Tonfall seiner tiefen Stimme. Die Gefahr, die ich heraushören konnte, schien ernst zu sein.

«Woher kennst du meinen Namen?», fragte ich, während ich das Zimmer verließ, um mein eigenes zu betreten.

«Später», antwortete er knapp und scheuchte mich zu meinem Kleiderschrank.

Ich öffnete die Türen und zog wahllos ein paar Klamotten heraus. Eine Jeans und ein schwarzes T-Shirt würden reichen müssen. Inklusive neuer Unterwäsche huschte ich ins Badezimmer und erschrak dort zunächst vor meinem eigenen Spiegelbild. Nicht nur meine Klamotten waren mit Blut verschmiert, sondern auch mein Gesicht. Es triefte von meinen Lippen und lief mein Kind hinab. Ein leises Schluchzen entfuhr mir, als ich an Allison zurückdachte … Hoffentlich würde sie sich an nichts mehr erinnern können, wenn sie wieder aufwachte.

Schnell entledigte ich mich der dreckigen Klamotten und schnappte mir einen Waschlappen, um mich zu säubern. Wie besessen wischte ich das Blut von meinem Körper, bis nichts mehr davon zu sehen war. Als das Blut endlich beseitigt war, sah ich wieder in den Spiegel und stellte daraufhin fest, dass sich meine Gesichtszüge und meine Augen normalisiert hatten. Ich sah wieder mehr aus wie ich selbst.

Ich schlüpfte in meine Kleidung und verließ das Badezimmer. Carter stand wie angewurzelt an genau derselben Stelle in meinem Zimmer wie vor ein paar Augenblicken. Ich griff nach meinem Handy, das auf meinem Nachttisch lag, zog meine Sneaker an, als er sich endlich bewegte.

Er ging zu meinem Schrank, nahm die Jacke, die daran hing und warf sie mir zu. «Wir müssen los.»

«Sekunde. Wer sagt mir, dass ich dir vertrauen kann?», schnaubte ich und sah ihn wartend an.

«Dir bleibt keine andere Wahl», flüsterte er und sah mir fest in die Augen. Er wollte gerade noch etwas sagen, als ein Poltern im Treppenhaus erklang. Ruckartig wandten wir gleichzeitig den Kopf zur Wohnungstür, an der kurz darauf jemand rüttelte.

«Wer ist das?», fragte ich und sah wieder zu Carter.

«Die Frage lautet nicht nur wer, sondern gleichzeitig auch was», zischte er durch die Zähne. «Wir können den normalen Ausgang vergessen. Wir müssen durchs Fenster raus.» Er packte mich am Arm und zog mich zum Fenster. Schnell schob er die Vorhänge beiseite und legte den Blick nach draußen frei.

«Bist du bescheuert?» Ich befreite mich aus seinem Griff. «Wir befinden uns im fünften Stock. Ich springe garantiert nicht da runter! Weißt du, wie gefährlich das ist?»

«Wir gehen dabei nicht drauf!», antwortete er bestimmt. In seinen Augen war Entschlossenheit und Ehrlichkeit zu erkennen.

«Was macht dich da so sicher?», fragte ich und spähte schnell aus dem Fenster, um die Höhe abzuschätzen.

«Weil ich das schon öfter getan habe.»

Ich wusste, dass er nicht log. Ich sah es in seinem Blick, deshalb gab ich es auf, ihm zu widersprechen. «Und dann? Rennen wir ziellos durch Chicago?» Noch dazu mit einem Kerl, den ich nicht einmal kannte!

Er fluchte lautlos und wandte kurz die Augen ab, ehe er mich anblaffte. «Erstens: Wenn du erwischt werden und erfahren willst, was gerade die Treppen hochkommt, bleib hier. Ich zwinge dich zu nichts. Zweitens: Ziellos laufe ich nirgendwo hin.» Er stand drohend vor mir. Alles an ihm war auf Gefahr und Flucht eingestellt, aber seine gesamte Haltung sagte mir, ich sollte ihm vertrauen. Und eine kleine Stimme sagte mir, dass ich ihm auch vertrauen konnte. «Ich weiß aus sicherer Quelle, dass du diesem Ding-», er deutete in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war, «-bestimmt nicht begegnen willst.»

Einen tiefen Seufzer später straffte ich die Schultern und ließ Carter das Fenster öffnen, welches zur Straße zeigte. Zögerlich neigte ich mich hinaus und sah hinunter auf den Asphalt.

«Sieht gefährlicher aus, als es ist.» Carter stand neben mir und blickte auf mich herab. «Du bist jetzt eine andere, bist stärker, schneller, nicht mehr so schwach wie vorher. Vertrau einfach deinen Reflexen und Instinkten», sagte er und sprang auf das Fensterbrett. Er hielt mir seine Hand hin und sah mich herausfordernd an. Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. Es war, als würde er mir sagen wollen, dass ich mich sowieso nicht von alleine trauen würde. Diese Genugtuung würde ich ihm allerdings nicht verschaffen.

Entschlossen stieg ich zu ihm auf die Fensterbank, warf ihm ein zuckersüßes Lächeln zu und sprang beherzt aus dem Fenster. Ein erschrockener Schrei entwich meiner Kehle, als ich im freien Fall war. Aber es war ein gutes Gefühl, besser als in jedem Vergnügungspark.

Gleich darauf landete ich sicher und beinahe katzenhaft auf meinen Füßen. Ein paar Augenblickte später kam Carter ebenfalls auf dem Asphalt auf, woraufhin er sofort meine Hand nahm und mich hinter sich herzog.

Sobald wir uns berührten, erfüllte mich ein seltsames Kribbeln in den Fingern, welches sich in meinem gesamten Körper ausbreitete. Erschrocken weitete ich die Augen und bekämpfte den Impuls, mich aus seinem Griff zu befreien.

Ich sah zurück zum Haus und genau in diesem Augenblick hörte ich ein Krachen aus dem Inneren. Ein gefährlich klingendes Heulen ertönte und ein Schatten erschien am Fenster. «Was ist das?»

«Der Jäger und sein Schoßhund», antwortete Carter beiläufig und legte einen Zahn zu, nachdem er ebenfalls hinter sich geblickt hatte.

«Was für ein Jäger? Und wo gehen wir hin?», fragte ich, während wir rannten.

«Dorthin, wo es sicher für uns ist.» Er war scheinbar kein Freund vieler Worte. «Und dann erkläre ich dir alles», sagte er, als ich gerade fragen wollte, weshalb dies alles mit mir geschah.

Es herrschte reger Betrieb auf den Straßen, doch Carter scheute sich nicht, in übermenschlicher Geschwindigkeit zu rennen. Ich hatte keine andere Wahl als ihm zu folgen. Die Laute, die ich aus dem Haus gehört hatte, waren viel zu unheimlich gewesen, um sie zu ignorieren. Die Angst vor dem Unbekannten tobte wie ein Feuer in meinem Inneren und ich wollte verhindern, dass ich diesem Jäger in die Hände fiel. All meine Sinne schrien nach Flucht und ich wusste, dass Carter die Wahrheit erzählte. Außerdem merkte ich an seinen Handlungen und seiner Mimik, dass er ebenfalls Angst vor dem hatte, was hinter uns her war.

Wir liefen durch die Straßen von Chicago, bis wir schließlich am Stadtrand angekommen waren. Als ich meinen Blick schweifen ließ, sah ich in der Nähe einen Friedhof, den Carter zielsicher ansteuerte.

«Nur noch ein paar Meter», fluchte er, als ein Stück hinter uns ein lautes, durchdringendes Bellen ertönte sowie feste, schnelle Schritte.

«Ernsthaft?», fragte ich verblüfft. «Da sind wir sicher?»

«Ja, ernsthaft.» So langsam ging mir seine Wortkargheit auf die Nerven. Ich wusste nicht, wie mir geschah, und er hatte nichts Besseres zu tun, als mich die ganze Zeit hinter sich her zu ziehen!

Eine weitere Bemerkung ließ ich lieber bleiben, da er mich genervt ansah. Gleichzeitig lagen auch Spuren von Enttäuschung und Traurigkeit in seinem Blick … Doch ich konnte mich auch irren.

Das Eingangstor zum Friedhof war verschlossen, weshalb Carter mich darauf hinwies, dass wir gleich zum Sprung ansetzen würden. Ich war der festen Überzeugung, dass ich den Satz über die Mauer nicht schaffen würde, doch wenn ich es nicht versuchte, konnte ich es nie herausfinden.

Carter zählte bis drei, dann gingen wir beide leicht in die Knie, um uns gleich darauf vom Boden abzustoßen. Ich flog im hohen Bogen durch die Luft und überquerte die Friedhofsmauer mit Leichtigkeit.

Beinahe gleichzeitig kamen unsere Füße auf der Wiese auf.

Carter ließ meine Hand los, setzte sich auf den Boden und legte die Arme auf die Knie. Schlagartig sah er total entspannt aus.

«Und jetzt?»

Kapitel 2

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